Zur Organisation des Profil-Schwerpunktes
In diesem Schwerpunkt sind die Fächer Deutsch und Geschichte zu einem gemeinsamen Arbeitsbereich gekoppelt. Das Fach Deutsch wird ab der Qualifikationsphase (Q 1/Jg. 12) zum fünfstündigen Leistungskurs. Geschichte wird bis zum Ende der Oberstufe als dreistündiger Grundkurs damit verbunden. Das Fach Geschichte ergänzt mit seinen Lerninhalten die Bearbeitung der Themen, die im Deutschunterricht behandelt werden.
Inhalte und Bedeutung des Profil-Schwerpunktes
Das Fach Deutsch ist grundlegend in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, sei es im Beruf, im Studium oder im Privaten. Sprache und Kommunikation sowie Medienkompetenz bestimmen unabhängig von fachlichen Inhalten unsere Interaktion. Kompetenzen in diesen Bereichen sind wesentlicher Bestandteil der beruflichen Tätigkeit z.B. des Mediziners oder Juristen, die fachlich ganz anders ausgerichtet sind. So werden auch durch die Beschäftigung mit literarischen Texten Kompetenzen ausgebildet, die weit über die Bezugswissenschaft Germanistik hinausgehen. Vor diesem Hintergrund geht die Aussage einer Schülerin, sie könne ein Gedicht in vier Sprachen interpretieren, aber wisse nichts über Versicherungen, am Kern der Ausbildung in diesem Fach vorbei. Literatur vermittelt exemplarisch verschiedene Zugänge zur Wirklichkeit, die die eigene gesellschaftliche Praxis erhellen und ein Spektrum von Möglichkeiten aufzeigen, das individuell genutzt und angewendet werden kann.
Das Fach Geschichte fügt sich in dieses Konzept hervorragend ein und … … ergänzt es um die historische Dimension, die notwendige Voraussetzung der Verstehensprozesse auch im Fach Deutsch ist.
Zur Arbeitsweise der Fächer des Profil-Schwerpunktes
Das Fach Deutsch besteht aus sprachwissenschaftlichen und literaturwissenschaftlichen Anteilen und arbeitet mit Methoden der Textanalyse und Interpretation. Dies gilt auch für die Geisteswissenschaft Geschichte, die einen weiteren Schwerpunkt in der Analyse von Bildmaterial hat.
Kreative, produktionsorientierte und mediengestützte Arbeitsphasen sind ebenso Bestandteil des Unterrichtsgeschehens wie die Kunst des Argumentierens. Ein eigenständiges Urteil zu finden, zu begründen und zu überprüfen ist dabei ein zentrales Anliegen.
Gründe für die Wahl des Profil-Schwerpunktes
Sprache ist ein zentraler Aspekt des Menschseins. Die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Ausprägungen und Veränderungen von Sprache ist damit grundlegend für alle gesellschaftlichen und beruflichen Prozesse. Dabei geraten zunehmend sprachliche Entwicklungen in den Blick, die der zunehmenden Technisierung und Globalisierung unserer Lebenswelt geschuldet sind.
Nur wer seine Wurzeln kennt, kennt sich selbst. Aus diesem Grund ist die Beschäftigung mit unserer Geschichte ein wesentlicher Bestandteil unserer Auseinandersetzung mit dem eigenen gesellschaftlichen und beruflichen Handeln. Auch die Literatur bietet die Möglichkeit zur Selbstreflexion. Andere Entwürfe der Wirklichkeit spiegeln den eigenen und erhellen die Beurteilung von Möglichkeiten.
Gestaltung des Unterrichts im Profil-Schwerpunkt
Die Fächer Deutsch und Geschichte sind aus der Sekundarstufe I bereits bekannt, unterscheiden sich allerdings in ihren Ansprüchen und Vorgehensweisen deutlich. Die Vorbereitung wissenschaftlichen Arbeitens steht nun im Vordergrund, Selbständigkeit, eigenständiges Denken, fachliche Kreativität und nicht zuletzt die Fähigkeit, sich in Gruppenprozesse einzubringen, diese zu moderieren und zu einem sinnvollen Ergebnis zu bringen, bestimmen die Arbeit. Die neuen Kernlehrpläne legen besonderes Gewicht auf die Medienkompetenz.
Durch die neuen Regelungen der Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die gymnasiale Oberstufe (APO GOSt) werden die Schüler/innen im Schwerpunkt „Deutsch und Geschichte“ in zwei Halbjahren der Qualifikationsphase (Q1/Jg. 12) einen zweistündigen Projektkurs belegen können, der die Facharbeit ersetzt. Hierfür ist zum Ende des ersten Halbjahres ein Zwischenbericht und am Ende ein Kurzfilm auf der Grundlage einer literarischen Vorlage vorzulegen bzw. zu präsentieren. Die mediale Gestaltung von Literatur steht also im Zentrum dieser Projekte (Literaturverfilmung/Erstellen von Kurzfilmen).
Siehe → Kursangebot im Profil-Schwerpunkt Deutsch und Medien
Susanne Bach