Seit Beginn dieses Schuljahres 2012/2013 gibt es an der Werner-von-Siemens-Gesamtschule Königsborn ein neues, attraktives Angebot: Die Schülerinnen und Schüler können den Staatlichen EDV-Führerschein NRW erwerben!
Dieser – staatlich anerkannte — Führerschein bescheinigt die Kompetenz im Umgang mit dem Computer und den wichtigsten Anwender-Programmen. Wie beim Autoführerschein auch muss diese Kompetenz im Rahmen einer theoretischen und einer praktischen Prüfung nachgewiesen werden.
Die Bezirksregierung in Arnsberg hat der Werner-von-Siemens-Gesamtschule Königsborn als einer von nur sehr wenigen Schulen im Umkreis die Berechtigung erteilt, diese Führerscheinprüfungen abzunehmen und die entsprechenden Zertifikate auszustellen – darauf sind wir stolz.
Unsere Schülerinnen und Schüler werden nun endlich nicht nur für die klassischen Schulfächer in Form ihrer Zeugnisnoten schwarz auf weiß präsentieren können, welche Leistungen sie erbracht haben, sondern auch Zertifikate vorlegen können, die nachweisen, wie gut sie im Rahmen ihrer Notebook-Arbeit gelernt haben, etwa mit Programmen zur Textverarbeitung, zur Tabellenkalkulation oder zur Präsentation umzugehen. – Gerade im Rahmen der Berufsvorbereitung, die an der WvSGeK einen zentralen Stellenwert hat, ist diese Möglichkeit besonders interessant: Durch staatliches Zertifikat nachweisen zu können, dass man wichtigsten Office-Anwendungen gut beherrscht, dürfte in vielen Bewerbungssituationen deutliche Vorteile bringen!
Der Staatliche EDV-Führerschein NRW umfasst insgesamt acht Module. Jedes dieser Module wird mit einer Prüfung abgeschlossen. Wenn der Prüfling diese besteht, erhält er das entsprechende Teilzertifikat. Dabei ist die Reihenfolge der Module beliebig. Man kann also z. B. mit Präsentationssoftware beginnen, aber auch mit dem Module „Betriebssystem“, mit Textverarbeitung oder mit Datenbanken. Wenn man alle acht Teilzertifikate erworben hat, ist man im Besitz des Gesamtführerscheins.
Vergleichbar wäre das mit einem Autoführerschein, der nicht nur dazu berechtigt, Pkws zu fahren, sondern auch Lastwagen, Motorräder, Busse und wahrscheinlich sogar Bulldozer. – So einen Führerschein zu besitzen, ist bestimmt angenehm, aber für uns Normalverbraucher nur selten notwendig.
Genauso verhält es sich auch mit dem EDV-Führerschein. Wenn unsere Schülerinnen und Schüler sich möglichst gut auf ihre berufliche Zukunft vorbereiten wollen, ist es vor allem anderen wichtig, dass sie die Textverarbeitung am Computer beherrschen. Auch die umfangreichen Möglichkeiten der Tabellenkalkulations-Software zu kennen und nutzen zu können, ist in vielen Berufsfeldern ein erheblicher Vorteil. Nicht zuletzt ist es in vielen Situationen des Berufsalltags hilfreich, wenn man in der Lage ist, die zahllosen Optionen, die die Präsentationssoftware anbietet, gestalterisch zu nutzen.
Deshalb stehen für uns diese drei Bereiche der IT-Kompetenz im Vordergrund. Wir streben an, dass möglichst alle Schülerinnen und Schüler im Laufe ihrer Schulzeit mindestens die drei entsprechenden Zertifikate erwerben. Darüber hinaus bieten wir gerade für die höheren Jahrgänge selbstverständlich an, nach Wunsch auch weitere Module kennen zu lernen und die entsprechenden Prüfungen abzulegen.
Die 5. Klassen erhalten im Umfang von zwei Wochenstunden Unterricht im Fach IfG (informatorische Grundbildung). Dort werden zunächst die notwendigen Grundlagen geschaffen, damit alle Schülerinnen und Schüler sicher und pfleglich mit dem Notebook umgehen können, sich auf der Tastatur wie auch im Dateisystem zurechtfinden und sich angemessen vorsichtig im Netz bewegen können. Aber auch schon zu diesem frühen Zeitpunkt werden bereits erste Vorbereitungen für die Prüfung im Modul „Textverarbeitung“ getroffen.
Das Fach IfG wird im sechsten und siebten Schuljahr fortgesetzt. Hier tritt zur Arbeit am Modul „Textverarbeitung“ zunehmend die Beschäftigung mit der Präsentationssoftware, später dann für Fortgeschrittene auch schon der große Bereich der Tabellenkalkulation.
Dieser Aufbau macht deutlich, dass im Fach IfG individuell und eigenverantwortlich gelernt werden kann (und soll). Das eigene Lerntempo gibt den Rhythmus vor, für seinen Lernfortschritt übernimmt jedes Kind selbst Verantwortung. Folgerichtig werden die Prüfungen auch nicht zentral angesetzt, sondern finden dann statt, wenn die Schülerin oder der Schüler „so weit“ ist.
Auch in den Folgejahrgängen gibt es die Möglichkeit, am EDV-Führerschein weiterzuarbeiten. In den Klassen 7 und 8 können Angebote im AG-Bereich angewählt werden. In den so genannten Ergänzungsstunden der Jahrgänge 9 und 10 hat der EDV-Führerschein seinen Platz im Pflichtbereich ebenso wie im Wahlbereich.
Insgesamt hat also schon jetzt das Angebot der Gesamtschule Königsborn für ihre Schülerinnen und Schüler einen erfreulich großen Umfang. Wenn, wie es geplant ist, die Arbeit am EDV-Führerschein auch im Wahlpflichtbereich verankert wird (als eine weitere Säule neben dem schon bestehenden Fächerangebot), kann die Schule in noch größerem Maße als bisher ihrem Anspruch gerecht werden, ihre Schülerinnen und Schüler auf eine Lebens- und Berufswirklichkeit vorzubereiten, aus der der Computer und mit ihm die neuen Medien insgesamt nicht mehr wegzudenken sind.