BOM-Unter­richt

Da keines der Fäch­er der klas­sis­chen Stun­dentafel diesem Anspruch gerecht wer­den kann, wurde nach umfan­gre­ichen Vor­bere­itun­gen, in die auch außer­schulis­che Part­ner wie z. B. die berufs­bilden­den Schulen in Unna, die Agen­tur für Arbeit, die Kreis­handw­erk­er­schaft und Betriebe einge­bun­den waren, an der Wern­er-von-Siemens-Gesamtschule Königs­born im 9. Schul­jahr die neue Fächerkom­bi­na­tion “BOM” – “Beruf­sori­en­tierende Maß­nah­men” instal­liert. Natür­lich erset­zt dieses nicht die lehrplan­mäßige Ver­ankerung der Beruf­sori­en­tierung in den unter­schiedlichen Fäch­ern.

Das Fach BOM wird im 9. Schul­jahr in Lehrerdop­pelbe­set­zung (in der Regel durch das Klassen­lehrertan­dem) als zweistündi­ger Pro­jek­t­nach­mit­tag im Klasse­nun­ter­richt unter­richtet. In diesem Nach­mit­tag­sun­ter­richt wer­den Teilaspek­te des gesamten The­men­bere­ich­es erar­beit­et, sowie Prak­ti­ka und Pro­jek­te vor- und nach­bere­it­et.

Die ver­traute Klas­sen­ge­mein­schaft erle­ichtert es den Schü­lerin­nen und Schülern, auch per­sön­liche Aspek­te der Berufs- und Leben­s­pla­nung zur Sprache zu brin­gen, unter­schiedliche Sichtweisen und Ansätze zu for­mulieren und indi­vidu­ell zu bew­erten. In dieser Gemein­schaft kön­nen die Klassen­lehrerin­nen und Klassen­lehrer in Fra­gen der Selb­st- und Fremdein­schätzung mit ihren Schü­lerin­nen und Schülern ins ehrliche und unauf­dringliche Gespräch kom­men.

Natür­lich kann die ver­traute Gruppe auch Block­aden provozieren. Daher kann jede Schü­lerin / jed­er Schüler den Grad der per­sön­lichen Offen­heit selb­st bes­tim­men. Es bleibt aber immer die Möglichkeit, per­sön­liche Fra­gen mit außer­schulis­chen Experten der GeK im Einzelge­spräch zu berat­en (siehe BOB) oder auch selb­st gewählte Ver­trauensper­so­n­en einzubeziehen.

Die Lehrerdop­pelbe­set­zung im Nach­mit­tags­bere­ich eröffnet die Möglichkeit, die Lern­grup­pen bedarf­sori­en­tiert zusam­men­zustellen und beim Besuch außer-schulis­ch­er Ler­norte einen höheren Flex­i­bil­itäts­grad und ein größeres The­me­nange­bot für die gesamte Jahrgangsstufe zu erre­ichen.

Im Fach BOM erhal­ten die Schü­lerin­nen und Schüler einen all­ge­meinen Überblick über die Beruf­swelt, um gegen Ende dieser Phase und mith­il­fe der Stärke­n­analy­sen der ver­gan­genen Bausteine eine sin­nvolle Wahl für das erste drei­wöchige Prak­tikum tre­f­fen zu kön­nen. Um die Prak­tikumsstelle für das Betrieb­sprak­tikum im Jahrgang 9 kön­nen sich die Schü­lerIn­nen nun for­mgerecht bewer­ben. In dieser Phase ist eine inten­sive Zusam­me­nar­beit mit dem Arbeit­sagen­tur Unna, dem Beruf­s­in­for­ma­tion­szen­trum (BIZ) in Hamm und den berufs­bilden­den Schulen ange­siedelt.

 

Erstellen von Bewer­bungsmap­pen

Im Rah­men des Deutschunter­richt­es im Jahrgang 09 wer­den indi­vidu­elle Bewer­bungsmap­pen mit Anschreiben und Lebenslauf erstellt. Neben ein­er schriftlichen Über­prü­fung der Lern­in­halte erfol­gt eine weit­ere Über­prü­fung der Bewer­bungsmap­pen im Rah­men des Aus­bil­dungstages. Hier bekom­men die Schü­lerIn­nen nochmals hil­fre­iche Infor­ma­tio­nen von Aus­bil­dungsver­ant­wortlichen der Betriebe über ihr indi­vidu­ellen Aus­bil­dungsmap­pen. Darüber hin­aus wer­den Bewer­bungs­ge­spräche eingeübt, die im Wirtschaft­sun­ter­richt Jahrgang 10 nochmals aufge­frischt wer­den.

 

3‑wöchiges Betrieb­sprak­tikum

Das 3‑wöchige Betrieb­sprak­tikum mit sein­er inten­siv­en Vor- und Nachar­beit bildet einen weit­eren Baustein. Hier haben die Schü­lerin­nen und Schüler die Möglichkeit beru­fliche Tätigkeit­en prak­tisch zu erfahren und diese auf die indi­vidu­elle Eig­nung zu über­prüfen. Die Suche der Prak­tikumsstelle wird im Fach BOM vor­bere­it­et und sollte in erkennbaren Bezug zu bish­eri­gen Erken­nt­nis­sen, Inter­essen und erwor­be­nen Kom­pe­ten­zen und auch Anschlussper­spek­tiv­en ste­hen. Daher ist für Schü­lerin­nen und Schü­lerin­nen, die einen FOR oder die all­ge­meine Hochschul­reife anstreben, auch ein Prak­tikum in einem akademis­chen Berufs­feld wün­schenswert. Während des Prak­tikums wer­den die Prak­tikan­ten von den Lehrkräften betreut und in den Betrieben besucht. Am Ende, aber auch zwis­chen­durch, find­en Feed­back­ge­spräche mit den Schü­lerin­nen und Schülern und Unternehmen statt. Eine Nach­bear­beitung sowie ein ver­tiefter Aus­tausch mit den Mitschülern und Lehrern erfol­gt wiederum im Fach BOM im Anschluss an das Prak­tikum. Während des Prak­tikums wird eine Doku­men­ta­tion­smappe geführt, die im Fach BOM aus­gew­ertet wird.

 

Aus­bil­dungs­botschafter Tag „AzuB­o­Tag“

Wie sieht der Arbeit­sall­t­ag eines Kfz-Mecha­tron­ikers aus und was machen eigentlich eine Lack­lab­o­ran­tin oder ein Straßen­bauer? Um Schü­lerin­nen und Schülern einen Ein­blick in ver­schiedene Aus­bil­dungs­berufe zu ermöglichen, führt die Wern­er-von-Siemens-Gesamtschule Königs­born in Koop­er­tion mit dem zdi-Net­zw­erk Per­spek­tive Tech­nik der Wirtschafts­förderung Kreis Unna (WFG) jährlich den so genan­nten AzuB­o­Tag durch. Am AzuB­o­Tag stellen Aus­bil­dungs­botschafter den Schü­lerin­nen und Schülern der Jahrgangsstufe 9 prax­is­nah ihre Berufe und Betriebe vor. Darüber hin­aus bericht­en sie über ihren Werde­gang, über Inhalte ihrer Aus­bil­dung und ste­hen für Rück­fra­gen in den einzel­nen Klassen zur Ver­fü­gung.

Durch dieses Ange­bot haben die Neun­tk­lässler die Möglichkeit, mit Auszu­bilden­den auf Augen­höhe ins Gespräch zu kom­men, denn durch den gerin­gen Alter­sun­ter­schied gibt es keine Berührungsäng­ste.

 

Messebesuche, insbesondere Praxistag Perspektive Technik

Der Prax­istag Per­spek­tive Tech­nik stellt natur­wis­senschaftlich-tech­nis­che Aus­bil­dungs­berufe und Stu­di­engänge im Kreis Unna vor. Zahlre­iche Unternehmen, Hochschulen und Beruf­skol­legs aus der Region bieten den ganzen Tag über Schnup­per­work­shops an. Alle Work­shops sind prax­isori­en­tiert und wer­den von Auszu­bilden­den oder Studieren­den begleit­et. Um den Man­gel an Fachkräfte­nach­wuchs ent­ge­gen zu wirken und Schü­lerin­nen und Schüler beson­ders für tech­nis­che Berufe zu begeis­tern, wird der Prax­istag Per­spek­tive Tech­nik vom 9. Jahrgang unser­er Schule besucht. Hier prof­i­tieren die Schü­lerin­nen und Schüler beson­ders von den Work­shops, bei denen sie im Gegen­satz zu vie­len anderen Messen die Möglichkeit haben tech­nisch-natur­wis­senschaftliche Zusam­men­hänge prak­tisch zu erfahren.